Untersuchung eingeleitet gegen Mann, der mit seinem Hund den Arunachaleswarar-Tempel betrat
Ein Gläubiger aus Chittoor in Andhra Pradesh betrat den Tempel mit seinem Hund durch den Haupteingang beim Rajagopuram des Tempels. Ein Video des Vorfalls führte zu öffentlicher Empörung.
Von der Redaktion der Hindu-Zeitung, Tiruvannamalai
Das Ministerium für Hindu-Religiöse und Wohltätige Stiftungen (HR&CE) hat eine Untersuchung zu einem Vorfall eingeleitet, bei dem ein Pilger am vergangenen Sonntag (29. Juni) mit seinem Hund im Arunachaleswarar-Tempel in der Stadt Tiruvannamalai gesehen wurde.
Laut HR&CE-Offiziellen soll die Untersuchung Sicherheitslücken an drei Eingängen des Tempels prüfen. Am fraglichen Tag war Sicherheitspersonal vor Ort, und dennoch gelang es dem Gläubigen, mit seinem Hund die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen.
„Eine Untersuchung des Vorfalls ist im Gange. Wir ermitteln gerade, welche Mitarbeiter am Eingangsdienst beteiligt waren, als der Gläubige den Tempel betrat. Alle Videoaufzeichnungen (CCTV) werden analysiert“, sagte ein HR&CE-Vertreter der Zeitung The Hindu.
Eine getrennte Untersuchung wird außerdem von der Polizei des Bezirks durchgeführt, da diese ebenfalls für Sicherheitsmaßnahmen im Tempel zuständig ist.
Erste Ermittlungen ergaben, dass sich der Vorfall am Sonntagabend ereignete, als der Tempel stark von Pilgern besucht war. Ein Gläubiger aus Chittoor in Andhra Pradesh betrat mit seinem Hund den Tempel durch den Haupteingang beim Rajagopuram. Einige Pilger bemerkten ihn mit dem Hund und filmten ihn. Sie luden das Video anschließend auf sozialen Plattformen hoch, was zu öffentlicher Empörung führte.
Laut HR&CE-Offiziellen hatte der Gläubige den Tempel bereits verlassen, bevor die Behörden ihn erreichen konnten. Der Tempel ist derzeit mit rund 100 Überwachungskameras (CCTV) ausgestattet, um die Bewegung der Pilger zu überwachen.
Gläubige dürfen den Tempel nur über drei bestimmte Eingänge betreten. Jeder Eingang wird von zwei Tempelangestellten und zwei Polizisten überwacht. Zudem sind Metalldetektoren und Gepäckscanner am Tempel installiert.
Im Juni wurde ein Paar erwischt, das im Tempel Eierreis (egg biryani) aß. Sie wurden verwarnt, und anschließend wurde eine spezielle Puja (religiöse Zeremonie) zur Wiedergutmachung durchgeführt.
Zur theologisch-kulturellen Bedeutung eines Vorfalls im Arunachaleswarar-Tempel
Ein Mann betritt den heiligen Tempel von Tiruvannamalai mit seinem Hund. Was auf den ersten Blick wie eine harmlose Szene wirken mag – ein Pilger, ein Tier, ein Ort des Gebets – hat einen ganzen Behördenapparat aufgeschreckt: Polizei, Tempelverwaltung, Öffentlichkeit. Warum? Weil die Wirklichkeit in Indien, wie überall, mehrschichtig ist – politisch, rituell, symbolisch, spirituell.
Zuerst: die Polizei.
Sie ermittelt nicht, weil ein Hund ein Tempelritual verletzt hätte, sondern weil der Mann die mehrstufigen Sicherheitsbarrieren an einem der wichtigsten Wallfahrtsorte Südindiens durchbrach – unkontrolliert, unbeachtet, unregistriert.
Ein solcher Vorfall öffnet Türen für ganz andere Szenarien: Was, wenn es morgen ein Attentäter ist?
Gerade Tiruvannamalai, wo sich Pilger aus aller Welt versammeln, ist verwundbar – auch für politisch-religiöse Gewalttäter. Die Empörung ist also nicht nur kultisch begründet, sondern auch Ausdruck einer kollektiven Verletzlichkeit.
Im hinduistischen Tempelwesen hat jede Handlung Bedeutung. Die Schritte auf dem Boden, die Waschungen, das Betreten barfuß – alles dient der rituellen Reinigung des Körpers und der Ausrichtung der Seele.
Ein Hund gilt im rituellen Kontext als unrein. Sein Betreten macht den Garbha Griha, den innersten heiligen Raum, symbolisch „unbrauchbar“, bis er aufwendig durch Punyavachanam oder ähnliche Rituale gereinigt wird.
Dieser Aufwand ist kein Ausdruck von Tierverachtung, sondern ein Versuch, das Sakrale in seiner Ganzheit zu schützen. Denn im Hinduismus ist Reinheit nicht moralisch, sondern energetisch gemeint. Alles soll so „gestimmt“ sein, dass göttliche Präsenz sich offenbaren kann.
Ein dritter Aspekt ist subtiler – aber vielleicht der folgenreichste: